PORTÄT.

2. Platz. Pflegemanagement-Award für Nachwuchsführungskräfte 2017.

Christo Machtemes

Aktuelle Position.

Pflegedienst-/Verwaltungsleitung Gezeiten Haus Tagesklinik Oberhausen

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen.

Prägend für die Auswahl des Pflegeberufes war über-raschenderweise mein Zivildienst im Altenheim. Mir gefiel der Umgang, aber auch die Versorgung der Menschen. Als ich zunächst die Ausbildung anfing, förderten die verschiedensten Arbeitsbereiche die Neugier für die pflegerisch-medizinische Versorgung. Ich habe mich immer sehr für die „ganzheitliche“ Ver-sorgung interessiert und fand alle Bereiche sehr span-nend. Wie es jedoch im Laufe der beruflichen Karriere so ist, fokussiert man dann doch einen speziellen Fachbereich. Insofern favorisierte ich die psychiatri-sche Pflege. Beginnende Krisen oder aber auch psy-chische Störungsbilder, welche im „üblichen Kranken-hausalltag“ einfach untergingen, imponierten mir sehr stark und alleine das Lächeln und die Wertschätzung des Patienten verleiteten mich zu dieser Entscheidung.

Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungswegs.

  • 2005 – 2008: Ausbildung zum Gesundheits-/Krankenpfleger am St. Josef Hospital Oberhausen mit Abschluss Staatsexamen
  • 2008 – 2014: Bachelor of Socialwork Medikon

Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?

Ich habe mich für ein Studium entschie-den, da es für mich wichtig war, die theoretischen Ver-knüpfungen, qualitativ hochwertig und wissenschaftlich fundiert begründen zu können. Im Laufe meiner beruf-lichen Karriere sind immer wieder „Mythen“ aufgetre-ten, welche jedoch häufig unreflektiert und ohne zu hinterfragen in die Praxis übernommen worden waren, jedoch leider nicht immer zeitgemäß waren. Mit einem berufsbegleitenden Studium gelang es mir, die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen und dies mit sehr guten Ergebnissen. Ich habe mich bewusst für ein an die Pflege angelehntes Studium entschieden, um ein komplementäres Versorgungsgebiet zu schaffen (u.a. Sozialpsychiatrie). Somit sehe ich die jeweilige Fach-richtung als sehr gute Ergänzung zu meiner bisherigen Arbeit.

Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?

Ich verfolge die gesundheitspolitischen Veränderungen, nicht nur im Rahmen der Kranken-hausversorgung, sondern auch die gesetzlichen Rah-menbedingungen. Zusätzlich betrachte ich derweil auch den gesellschaftlichen Trend, daher entschied ich mich u.a. auch eine Tagesklinik konzeptionell neu auszurichten, da ich der Meinung bin, dass die „vor-stationären Behandlungen“ an erheblicher Relevanz zu gewinnen werden (siehe u.a. Home-Treatment, BGM etc.). Insofern initiiere ich parallel zu der Kran-kenhausbehandlung Präventionsmaßnahmen (z.B. Aufklärung psychischer Störung bei Jugendlichen, damit bei Früherkennungswerten, direkt gehandelt werden kann), aber auch ein spezifisches Entlas-sungsmanagement, damit es zu keinen Drehtüreffekt kommt. Der berufspolitische Trend, sollte meiner Mei-nung nach, immer ein Stück weit mit verfolgt werden um „böse Überraschungen“ zu vermeiden.

Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?

Es hat mir gezeigt, dass Ich trotz der Missstände und trotz der schlechten Erfahrungen bzw. der Einhaltung mei-nes Berufsethos, immer an die Relevanz der zwi-schenmenschlichen Pflege geglaubt habe und sich dieses auch gelohnt hat. Ich wurde häufig für meine sorgsame Pflege psychisch kranker Patienten belä-chelt, ich wurde häufig für die demokratische Teamfüh-rung „in meiner Schicht“‘ kritisiert und dennoch hielt ich an diesem Konzept fest. Mittlerweile ist aus dieser Einstellung heraus, ein Klinikkonzept bzw. eine Klinik-philosophie (Therapiefamilie, Begegnungsmedizin) entstanden und dies nicht unbedingt erfolglos. Ich bin jedoch nicht die Persönlichkeit, die sich mit den Lor-beeren anderer schmücken möchte, insofern betrachte ich mein Team und meinen Vorgesetzten als diejeni-gen die erheblichen Anteil zu meiner persönlich-beruf-lichen Entwicklung beitragen.