PORTRÄT.

2. Platz. Pflegemanagement-Award für Nachwuchsführungskräfte 2017.

Christiane Neehoff-Tylla

Aktuelle Position.

Stellvertretende Pflegedirektorin im Bonifatius Hospital, Lingen

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen.

Die Motivation, den Pflegeberuf zu erlernen war sehr vielfältig. Besonders das vielseitige und interessante Aufgabenfeld in der Pflege und die Freude für Menschen und mit Menschen zu arbeiten bewegten mich damals den Beruf zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu ergreifen. Es fiel mir sehr leicht mich für die Pflege zu entscheiden, da ich bereits ein Praktikum in der Pflege im Krankenhaus absolviert hatte und wusste, worauf ich mich einlasse. Und bis heute kann ich sagen, es war der richtige Weg.

Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungswegs.

  • 2003 – 2006: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen
  • 2008 – 2011: Berufsbegleitendes Studium „Pflegemanagement“ an der Fachhochschule Osnabrück Abschluss: Bachelor of Arts
  • 2011 – 2014: Berufsbegleitendes Studium „Gesundheitsmanagement/ Health Management“ an der Fachhochschule Osnabrück Abschluss: Master of Business Administration


Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?

Die Entscheidung ein Studium zu ergreifen traf ich während meiner Tätigkeit auf der Intensivstation. Die anspruchsvolle Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin forderte mich und machte mir sehr viel Spaß, dennoch entschied ich mich zunächst für das Pflegemanagement-Studium und dann für das Gesundheitsmanagement/ Health Management-Studium an der Hochschule Osnabrück.
Meine berufliche aber auch persönliche Motivation das Studium zu beginnen, war und ist es, die Profession Pflege zu vertreten, wesentliche Entscheidungen für die Pflege mit zu entwickeln und Rahmenbedingungen für die Pflege zu gestalten. Das Studium vermittelte mir die dafür notwendigen wirtschafts- sowie pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden sowie Kommunikations-, Sozial- und Führungskompetenzen.
Da ich weiterhin in der Pflege tätig sein wollte, entschied ich mich bewusst dazu, beide Studiengänge berufsbegleitend durchzuführen. Somit konnte ich die gelernte Theorie direkt in die Praxis umsetzen und auch praxisorientierte Projekte angehen.

Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?

Berufspolitisches Engagement ist besonders wichtig, um die Profession Pflege zu stärken. Deswegen habe ich mich für die Pflegekammer in Niedersachsen eingesetzt und in verschiedenen Einrichtungen aktiv über die Pflegekammer informiert. Berufspolitisch engagiert bin ich im Förderverein zur Pflegekammer in Niedersachsen und im Bundesverband Pflegemanagement. Besonders das geknüpfte Netzwerk ist für einen aktiven Austausch zu verschiedenen Themen sehr wertvoll, um immer auf den aktuellen Stand der Entwicklung zu bleiben.

Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?

Der Preis ist für mich persönlich eine sehr hohe Wertschätzung und natürlich auch eine weitere Motivation den Weg wie bisher zu gehen, um die Profession Pflege zu vertreten. Der Preis zeigt mir auch, dass wir als Team im Bonifatius Hospital den richtigen Weg gehen. Nur als Team können wir das „Traineekonzept für Nachwuchsführungskräfte im Pflegemanagement“ und auch weitere Projekte umsetzen und meistern.
Eine besondere persönliche Anerkennung ist es natürlich, dass mein Vorgesetzter Herr Kerschbaum mich für den Preis nominiert hat. Er hat mich während meiner gesamten Tätigkeit im Bonifatius Hospital immer unterstützt und bei meiner persönlichen Weiterentwicklung stets gefördert. Ohne ihn und meine Kolleginnen und Kollegen im Bonifatius Hospital, die sich alle mit mir freuen, hätte ich es nie geschafft, den Weg zu gehen.

Gibt es etwas, das Sie jungen Pflegenden und angehenden Führungskräften in der Pflege als Tipp mit auf den Weg geben möchten?

Für mich war es besonders wichtig, alle Entwicklungsstufen von der Gesundheits- und Krankenpflegerin bis zur Stellvertretenden Pflegedirektorin zu durchlaufen. Ich konnte und durfte in der Zeit viele Erfahrungen sammeln. Eine besonders wertvolle Zeit war für mich die Zeit als Stationsleitung. In dieser Zeit habe ich enorm viel über Menschen und Führung gelernt und gemerkt, was Stationsleitungen alles leisten müssen. Hinzukommend waren die Studiengänge für mich persönlich absolute Highlights. In beiden Studiengängen konnte ich mein theoretisches Wissen erweitern, welches ich dann auch in die Praxis umsetzen konnte. Ohne das theoretische Wissen hätte mir sicherlich einiges in der Praxis gefehlt.
Wesentlich ist es aber, sich für ein Arbeitsfeld zu entscheiden, bei dem man hinter seiner Tätigkeit steht und die Ziele mit Begeisterung verfolgen kann, Mut hat die Dinge anzugehen und auch mal über den Tellerrand schauen kann. Bei all den Aufgaben ist es jedoch von besonders großer Bedeutung, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Und nicht vergessen: „Wer viel arbeitet, braucht auch einen Ausgleich“. Es ist wichtig sich selbst etwas Gutes zu tun und sich hin und wieder verwöhnen zu lassen.