PORTRÄT.
2. Platz. Pflegemanagement-Award für Nachwuchsführungskräfte 2018.
Sinja Friedl
Aktuelle Position.
Stationsleitung der gynäkologischen Station, der gynäkologischen Tagesklinik, des Brustzentrums und der Sprechstunde für familiären Brust- und Eierstockkrebs am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen.
Nach einem abgebrochenen Studium wollte ich mir etwas Zeit nehmen, um über meinen beruflichen Weg zu entscheiden und habe ein freiwilliges soziales Jahr in der Geriatrie absolviert. Dabei habe ich schnell bemerkt, wie bereichernd der Umgang mit Patienten ist und wie sehr ich die Herausforderung schätze, die der Pflegeberuf mit all der Organisation, Flexibilität und Verantwortung mit sich bringt. Auch, dass man in der Pflege als Einzelkämpfer nicht bestehen kann, hat mich gereizt.
Es gibt keinen besseren Arbeitsplatz als den in einem Team, das Hand in Hand arbeitet.
Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungswegs.
4/2007 – 4/2010: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
2013: Weiterbildung zur Praxisanleiterin
4/2015 – 4/2016: Qualifizierung zur Leitung einer Station oder Funktionseinheit im Krankenhaus
Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?
Aktuell studiere ich noch nicht, da ich mich im ersten Jahr als Führungskraft voll auf meine neuen Aufgaben in den vier Bereiche, die ich pflegerisch verantworte, konzentrieren wollte.
Ein Studium ist aber als nächster Schritt geplant und ich bin mir sicher, dass es mich sowohl persönlich als auch beruflich voranbringen wird.
Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?
Nicht zuletzt durch die mediale Aufmerksamkeit für das Thema Pflege im zurückliegenden Bundestagswahlkampf führt an der Berufspolitik kein Weg vorbei.
Ich interessiere mich sehr für die Entwicklungen in den Bereichen der Pflegekammern, der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Generalisierung des Berufes, bin momentan aber noch kein aktives Verbandsmitglied.
Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?
Meine Platzierung unter den Top 3 hat mir den Rücken gestärkt, mein eigenes Führungsverständnis zu entwickeln, dabei auch ruhig Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Es ist eine große Wertschätzung an einem Klinikum mit so vielen talentierten Nachwuchsführungskräften von meinen Vorgesetzten nominiert zu werden und das Vertrauen ehrt und freut mich.
Die vielen positiven und mitfreuenden Reaktionen meiner Mitarbeiter und Kollegen motivieren mich, weiter an meiner Rolle als Führungskraft zu arbeiten.
Gibt es etwas, das Sie jungen Pflegenden und angehenden Führungskräften in der Pflege als Tipp mit auf den Weg geben möchten?
Berufsanfängern egal in welcher Position empfehle ich, sich Zeit zu nehmen um ein authentisches Selbstverständnis und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Zu viel Ungeduld frustriert gerade am Anfang nur. Wege sind manchmal nicht nur das Ziel, sondern vor allem Lernprozesse.
Besonders hilfreich waren für die Ratschläge und die Unterstützung durch Kollegen mit deutlich mehr Berufserfahrung und das Augenmerk auf meine Selbstführung zu legen.
Wenn etwas Wichtiges durchzusetzen ist, hilft es freundlich und trotzdem hartnäckig zu bleiben.
Wir Pflegenden haben durch unsere gelernte und gelebte Patientenbeobachtung eine gute Intuition und ein feines Fingerspitzengefühl, auf die wir stolz sein sollten.