3. Platz. Pflegemanagement-Award für Nachwuchsführungskräfte 2019.

PORTRÄT.

Simon Jäger

Aktuelle Position.

Stellvertretender Pflegedirektor Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen.

Pflege ist individuell. Eine Arbeit, in die viel Persönliches einfließt. Zwischen Standards und Leitlinien bleibt großer Spielraum in der Interaktion mit Patienten und Angehörigen. Die Profession Pflege verlangt hohe Fachkenntnisse und ethisches Fallverständnis. Pflege trifft dabei Entscheidungen, die nur die Pflege treffen kann und für die sie die volle Verantwortung trägt.

Das wusste ich natürlich bei der Ergreifung des Pflegeberufs noch nicht. Damals sagte ich: „…weil ich gerne mit Menschen arbeiten möchte.“

Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungswegs.

Nach dem Abitur 2011 begann ich 2012 meine generalistische Pflegeausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an der Pflegeschule am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer mit dem dualen Bachelorstudiengang Pflege an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. 2015 endete die Ausbildung und 2017 das Bachelorstudium mit Schwerpunkt Management. Direkt im Anschluss daran übernahm ich die meine heutige Position als stellvertretender Pflegedirektor.  Aktuell befinde ich mich im Masterstudiengang Pflegemanagement an der Katholischen Hochschule in Köln.

Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?

Im Studium werden Theorien vermittelt, die Vorkommnisse und Phänomene erklären, auf dessen Grundlage Entscheidungen getroffen werden können. Den Blick von oben hat man oft nicht, wenn man direkt davorsteht. Im Pflegemanagement hat man es mit Projekten, Statistiken und Budgets zu tun. Diese Expertise muss erlernt werden, um vernünftig und auf Augenhöhe argumentieren zu können.

Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?

Ich interessiere mich sehr für die Berufspolitik, konnte aber erst in jüngster Zeit weitreichende Einblicke gewinnen. Den Aufbau und die Entwicklung der ersten Pflegekammer in Rheinland-Pfalz habe ich intensiv verfolgt und bin Mitglied der AG Berufliche Ausbildung Pflegeberufegesetz in Rheinland-Pfalz

Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?

Da ich junger Pflegemanager bin, habe ich schon länger mit dem Bundesverband Pflegemanagement geliebäugelt. Nach der Preisverleihung konnte ich tolle Kontakte knüpfen und wurde auch zur AG Nachwuchspflegemanagement eingeladen, an der ich teilgenommen habe und mich einbringen konnte. Danach stand fest, dass ich mich künftig berufspolitisch stärker engagieren werde.

Gibt es etwas, das Sie jungen Pflegenden und angehenden Führungskräften in der Pflege als Tipp mit auf den Weg geben möchten?

Es ist besonders wichtig, Pflege für sich selbst zu definieren. Erkenne ich Pflege als eine beziehungsgestaltende Arbeit, beeinflusst diese Erkenntnis auch die Entscheidungen im Management. Es stärkt das Selbstbewusstsein der Pflegeberufe und lässt eine klare Linie erkennen, ohne den Kern des Berufes aus den Augen zu verlieren.