Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres 2021.

Schahin Fallah Shirazi

 

Aktuelle Position

Aktuell bin ich als Bereichsleitung der internistischen und operativen Intensivstation und dem Schwerbrandverletztenzentrum am Sana Klinikum Offenbach tätig.

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen

Ich habe nach dem Abitur zunächst Informationssystemtechnik studiert. Mir wurde allerdings bewusst, dass eine rein technische Ausbildung nicht meine Vorstellungen und mein Bedürfnis von einer sinnstiftenden und abwechslungsreichen Tätigkeit erfüllt und so bin ich auf die Gesundheits- und Krankenpflege aufmerksam geworden. Das Arbeitsgebiet schien mir zukunftssicher und hatte gleichzeitig viele Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten. Besonders die Intensivpflege kombiniert meine beiden Interessensgebiete, die medizinisch-pflegerische als auch die technische Seite.

Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungswegs

  • Dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger
  • Zweijährige Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege
  • Einjährige Weiterbildung zur Stationsleitung.

Planen Sie ein Studium oder studieren Sie bereits im Bereich Pflegemanagement?

Ich studiere zurzeit Gesundheits- und Sozialmanagement im 5. Semester.

Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?

Bisher noch nicht, allerdings wird die einjährige Gast-Mitgliedschaft im Vorstand des Bundesverbands Pflegemanagement einen wesentlichen Einfluss auf mein berufspolitisches Engagement haben.

Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?

Der Preis für den Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres hat zunächst keinen direkten Einfluss auf meine Arbeit als Bereichsleitung. Abgesehen davon, dass ich mich sehr geehrt fühle, diesen Titel tragen zu dürfen, sehe ich darin auch eine Bestätigung meiner Arbeit und ich möchte umso mehr meine Kolleginnen und Kollegen dazu motivieren, sich für diesen tollen Beruf stark zu machen und keine Angst zu haben neue Wege zu gehen. Die COVID-19-Pandemie hat uns Pflegenden neue Türen geöffnet, um uns noch viel stärker als eine solidarische und entschlossene Berufsgruppe zu präsentieren, die sich mit der gewonnenen medialen und politischen Aufmerksamkeit eine neue, selbstbewusste und emanzipierte Identität aufbauen kann.  

Gibt es etwas, das Sie jungen Pflegenden und angehenden Führungskräften in der Pflege als Tipp mit auf den Weg geben möchten?

Bei den derzeitigen Herausforderungen im Gesundheitswesen, grade auch mit Blick auf den demographischen Wandel, sollten wir uns als Pflegende immer vor Augen halten, was für einen Stellenwert unsere tägliche Arbeit für diese Gesellschaft hat. Wir waren immer schon systemrelevant und werden es auch noch lange Zeit bleiben, das dürfen wir nie vergessen.

Die uns anvertraute gesellschaftliche Verantwortung sollte nicht nur durch eine angemessene Vergütung honoriert werden, vielmehr sollte der direkte Einfluss der Pflege am berufspolitischen Geschehen im Fokus liegen. Umso mehr sind wir als Führungskräfte gefordert, unsere Interessen mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein zu vertreten und nicht andere Berufsgruppen für uns entscheiden zu lassen. Wir als größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen, müssen gemeinsam und entschlossen als selbstbestimmte Profession für unsere Interessen einstehen.